Beschreibung meines Praktikumsbetriebes

Der Betrieb Banks Baumpflege wurde vor ca. 25 Jahren vom Namensgeber Richard Banks gegründet. Richard Banks brachte den Beruf des Baumpflegers aus England nach Deutschland in den Rhein-Sieg-Kreis. Er baute seine Firma in Alfter bei Bonn auf. Der Beruf des Baumpflegers war zu dem Zeitpunkt in Deutschland eher unbekannt. Dies änderte sich jedoch schnell, denn viele Menschen waren begeistert von den Kletterern, die sich „wie Affen“ durch die Bäume bewegten. So lief der Betrieb weiter und vergrößerte sich. Zunächst noch mit englischen Mitarbeitern. Doch viele junge Menschen entwickelten eine Leidenschaft für diesen Beruf, wodurch die Firma schnell Mitarbeiter aus aller Welt hatte.
So wurde die Firma auch vor ca. 2 Jahren von Cesario Bianco, einem erfahrenen Kletterer aus Italien, übernommen. Unter dieser Leitung habe auch Ich in der Firma mein Praktikum begonnen.
Die Firma Banks Baumpflege befindet sich bei Bonn wodurch viele Einsätze in Bonn und  in den umliegenden Gemeinden und Städten, also im gesamten Köln-Bonner Raum und Rhein-Sieg-Kreis durchgeführt werden.

Doch was bietet der Betrieb Banks Baumpflege?

Der Betrieb pflegt, begutachtet und fällt Bäume und stellt die Verkehrssicherheit im urbanen Raum her. Alle Arbeiten erfolgen unter Einhaltung der ZTV-Baumpflege Richtlinien, welche die fachgerechte Pflege von Bäumen gewährleistet. Zudem werden Fräsarbeiten durchgeführt um Baumstümpfe zu entfernen und so Platz für Neupflanzungen zu schaffen.

Insgesamt arbeiten zehn Fachkräfte in der Firma. Davon sind ein paar dafür verantwortlich Aufträge einzuholen, Gutachten zu schreiben und Angebote zu verfassen. Einer ist für die Wartung und Reinigung der Maschinen zuständig und die restlichen Mitarbeiter sind täglich auf verschiedenen Baustellen im Einsatz. Darunter befinden sich zwei Kletterer mit der SKT-B Zertifizierung und ETW-Schein, die zum Arbeiten mit der Motorsäge im Baum befähigt sind und drei Bodenmänner welche für die Koordination, das Sichern der Straße und der Passanten und das Verladen der Äste und des Holzes verantwortlich sind. Dieses Personal ist im Umgang mit den nötigen Maschinen (Motorsäge, Heckenschere, Stubbenfräse, Häcksler) geschult.

Der Kundenstamm variiert. Es gibt Dauerpflege-Aufträge der verschiedenen Gemeinden, Aufträge von großen Firmen und Häuserverwaltungen, jedoch sehr häufig auch Aufträge von Privatpersonen.

Ein Tag in meinem Betrieb

Ich stehe morgens, je nach verfügbarem Fortbewegungsmittel, um 05:20 Uhr oder um 06:00 Uhr auf. Um 07:00 Uhr treffen sich alle Mitarbeiter in der Firma (mit Ausnahme des Personals vom Büro), um die Aufträge für den Tag zu besprechen und die Mitarbeiter werden entsprechend eingeteilt. Meist fahren zwei Kolonnen zu zwei unterschiedlichen Baustellen. Nach der Besprechung der Aufträge werden die nötigen Maschinen und Werkzeuge eingeladen bzw. an den LKW gekoppelt (Häcksler). Wenn alles besprochen und verladen ist, fahren wir zwischen 07:20 Uhr und 07:40 Uhr los zur Baustelle.
Auf der Baustelle angekommen wird sich die Situation noch einmal angeschaut, mündlich ein Arbeits-/Ablaufplan und schriftlich eine Gefährdungsbeurteilung erstellt, damit jeder weiß was zu tun ist und wie im Notfall vorgegangen werden muss. Anschließend werden die Werkzeuge und Maschinen entladen und zum Einsatzort gebracht. Die Kletterer bereiten sich nun vor, ziehen ihre Ausrüstungen an, bauen ihr Seil in den Baum ein und beginnen mit dem Aufstieg. Währenddessen sind die Bodenmänner, darunter auch ich, damit beschäftigt, allgemeine Vorbereitungen zu treffen. Diese bestehen zum Beispiel darin, falls dies nötig sein sollte, Autos aus dem Gefahrenbereich schaffen zu lassen, den Arbeitsbereich von störenden Objekten zu befreien und Routen für die Entsorgung des Materials festzulegen. Nun wird mit der Arbeit begonnen. Je nach Auftrag besteht diese aus Kronenpflege, Fällung, Totholzentnahme, Einkürzung, Erziehungsschnitt, usw. Es wird meist bis 16 Uhr mit einer einstündigen Mittagspause gearbeitet, bis dann alles zusammengepackt wird und es zurück zur Firma geht. Ist der LKW bei der Arbeit voll geworden, so fahren wir noch zu einem Lager für Holz und Häckselgut und kippen dort den LKW ab.
Mein Ansprechpartner ist der Chef selbst sofern ich mit ihm unterwegs bin, oder ein anderer Baumpfleger der zweiten Kolonne.

Trotzdem wird jeder Mitarbeiter (auch ich) in Entscheidungen eingebunden und es wird nach seiner Meinung gefragt. Zudem komme ich auch oft ins Gespräch mit Kunden und beantworte Fragen soweit es mir mit meinen Kenntnissen möglich ist. Ich habe das Gefühl, das mir trotz der kurzen Zeit, die ich dort arbeite, sehr vertraut wird. So darf ich z.B. mit dem Firmenwagen fahren und Erledigungen für die Firma machen, wie z.B. zu Werkstätten fahren und dort Ersatzteile bestellen usw. Ich bin meiner Meinung nach voll eingebunden in die Arbeit, es gibt selten bis fast gar keine Momente, an denen mir etwas nicht zugetraut wird.

Meine Aufgaben als Bodenmann sind folgende:
Ich halte Sicht- und Rufkontakt mit dem Kletterer und binde Geräte wie z.B. Motor- oder Handsägen in das Seil ein, damit der Kletterer diese zu seiner Position hochziehen kann, um mit ihnen zu arbeiten.
Ich riggeRigging funktioniert folgendermaßen: Der Ast, welcher vom Baum abgelassen werden soll, wird an einem Seil befestigt. Dieses Seil verläuft durch eine Umlenkrolle, welche oben am Baum befestigt wird. Unten am Stamm wird ein Poller befestigt, welcher dazu dient das Seil zu bremsen, indem es um ihn herumgewickelt wird. Am Ende des Seils steht der Bodenmann und kontrolliert wie schnell der Ast zu Boden gelassen wird.

Ich befördere Äste und Stämme zum Häcksler und lasse sie dort klein schreddern, bzw. werfe die Stämme auf den Lkw.

In Zukunft werde ich auch die Möglichkeit haben selbst auf die Bäume zu klettern, da ich kürzlich mein SKT-A (Seilklettertechnik Stufe A) Zertifikat erworben habe, mit welchem es mir erlaubt ist, mich mit Handsäge im Baum zu bewegen. Dadurch kann ich Kronenpflege und Erziehungsschnitte durchführen, für welche man die Motorsäge nicht benötigt.

David